Die Menschen in Ottweiler wollen in Frieden leben. Das heißt nicht, dass sie in Ruhe gelassen werden wollen. Im Gegenteil: die Leute in Ottweiler sind sehr aktiv, sie sind gesellig und gastfreundlich, engagieren sich in Vereinen, treiben viel Sport, gehen in die Politik, sie sind hilfsbereit, setzen sich gerne auch für andere ein und schauen immer mal wieder über den Gartenzaun, um zu erkunden, wie es sonst wo läuft. Sie fahren hinaus in die weite Welt und kommen gerne nach Hause zurück. Selbst diejenigen, die wegen ihrer Lebensplanung wegziehen mussten, lassen sich immer mal wieder in ihrer Heimatstadt blicken. Allen ist aber gemeinsam, dass sie in Frieden leben wollen. Ja, es ist die Rede von dem Frieden, der bisweilen auch als Zustand in Zeiten ohne Krieg bezeichnet wird. Es ist der Friede, der manchen aus dem Blick geraten ist, weil er wie von selbst da ist. Im täglich abverlangten Berufsstress wie im selbst auferlegten Freizeitstress finden viele keine Zeit mehr, über den selbstverständlichen Frieden nachzudenken oder ihn bewusst wahrzunehmen. Wir leben im freien Teil Europas seit fast siebzig Jahren in einem Zustand ohne Krieg. Man muss weit in die Geschichte zurückblicken, um auf eine solch lange Friedenszeit zu stoßen. Wir Deutsche haben großen Anteil an diesem Frieden, weil wir die richtigen Lehren aus den Zeiten davor gezogen haben. Möglich wurde dies, weil wir zusammen mit den anderen Völkern unsere gemeinsamen Wertvorstellungen zur Grundlage unserer Politik machten und auf dieser Basis die Gestaltung Europas vorangebracht haben. Unter dem Leitmotiv "Gemeinsam für Europa" wurde so eine "Pax Europa", eine europäische Friedenszeit geschaffen, von der wir alle hoffen, auch im Angesicht der ganz aktuellen Krisen, dass sie niemals zu Ende geht. Wenn gemeinsames Handeln aus gleichen Grundüberzeugungen zum Frieden auf einem ganzen Kontinent beitragen kann, ein solches gemeinsames Handeln im Großen also funktioniert, dann kann ein gemeinsames Handeln auch im Kleinen gelingen. Es kann erst recht möglich sein, eine Stadt wie Ottweiler durch gemeinsames Handeln weiter voran zu bringen. Gemeinsames Handeln in einer Kleinstadt ist allerdings am Anfang kein Selbstläufer, es funktioniert nicht von alleine. Die handelnden Personen müssen sich ihrer gemeinsamen Grundlagen bewusst seien. Fasst schon aus dem Bewusstsein verschwunden ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet wurde. Der jährlich wiederkehrende, an dieses Datum erinnernde Gedenktag der Vereinten Nationen geht heute oftmals in der inflationären Flut anderer internationaler Tage schlicht unter. Die blaue Flagge mit dem Emblem der Vereinten Nationen Gerade in der heutigen Zeit, in der Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen auch in einer Kommune wie Ottweiler zusammenleben, ist die Vergewisserung auf die für alle Menschen geltenden Rechte von großer Bedeutung. Auch die Verfassung unserer Bundesrepublik, insbesondere die im Grundgesetz verankerten Grundrechte, helfen uns, verbindende Grundüberzeugungen für ein gemeinsames Handeln in unserer Stadt zu finden. Sicherlich kann man nicht ständig mit dem Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen, wie es der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann einmal formulierte, aber gelegentlich einen Blick auf den Katalog der Grundrechte zu werfen, kann nicht schaden. Die schwarz-rot-goldene Flagge Deutschlands mit dem Bundesadler Das Ottweiler Wappen auf unseren Stadtfarben Blau und Weiß Damit diese Grundrechte und auch die Erklärung der Menschenrechte für den am gemeinsamen Handeln Interessierten leichter zugänglich sind, habe ich sie diesem Text als pfd-Dateien angefügt. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Präambel und Grundrechte des Grundgesetzes 25.06.2014 - hwb | |||||||||